„Psychische Gesundheit ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft beitragen kann.“
– WHO (2019) –
Laut aktuellen Statistiken leiden jedes Jahr ca. 30% der Bevölkerung in Deutschland an behandlungsbedürftigen psychischen Störungen. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen verdreifacht, wobei depressive Symptome, Angststörungen und Burnout zu den häufigsten Einzeldiagnosen gehören.
Die Corona-Pandemie ließ die Zahl der psychischen Erkrankungen nochmal signifikant ansteigen und die hier am stärksten betroffene Gruppe stellen gerade junge Menschen dar. Umso wichtiger ist es, die Sensibilität und gesellschaftliche Aufmerksamkeit für das psychische Leid zu schärfen und das Bewusstsein für die mentale Gesundheit zu fördern.
Die Erfahrung zeigt, dass rechtzeitig in Anspruch genommene therapeutische Hilfe die Wahrscheinlichkeit, dass sich psychische Probleme verschlimmern oder chronisch werden, deutlich verringert.
Psychotherapie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Behandlung der Seele“. Das wichtigste Ziel der Psychotherapie besteht darin, das Leiden der Menschen, die an Störungen wie z.B. Depressionen, Ängsten, Zwängen, psychosomatischen Erkrankungen und seelischen Problemen leiden, zu lindern. D
er therapeutische Prozess ist zielgerichtet, er unterliegt klaren Regeln und verläuft im Wesentlichen in zwei großen Schritten:
Das Erstgespräch und probatorische Sitzungen dienen zunächst dazu, auf der Basis einer ausführlichen Anamnese eine Diagnose zu stellen und die mögliche Quelle des Problems zu erkennen. In diesem ersten Schritt wird genau erfasst,
welche Art der Störung vorliegt, damit das aktuelle Problem klassifiziert, eingeordnet und dessen Entstehung und aufrechterhaltende Faktoren identifiziert werden können.
Auf der Grundlage des individuellen Störungsmodells erfolgt dann im zweiten Schritt die Entwicklung und Durchführung eines Therapieplans mit dem Ziel, die belastenden Symptome und ihre Ursachen zu minimieren oder zu beseitigen.
Damit in der Therapie nachhaltige Lösungs- und Bewältigungsstrategien der vorhandenen Probleme entwickelt und erfolgreich ins alltägliche Leben integriert werden können, ist die Bereitschaft des Patienten zur Veränderung und somit
zur aktiven Mitarbeit von zentraler Bedeutung.